Erdbestattung: biblisch und ökologisch

Christentum verbannte die Leichenfeuer
Mit der Verbreitung des Christentums erloschen in Europa die Feuer der Leichenverbrennungen (Kremationen). Manche geben als Grund die fortschreitende Abholzung der europäischen Waldbestände an. Glaubhafter ist jedoch die Begründung, dass die Leichenfeuer auf Grund der veränderten Sichtweise in Bezug auf das Leben nach dem Tod und die Auferstehung erloschen. Im Jahr 786 hat Karl der Grosse mit einem Erlass die Erdbestattung als verpflichtend eingeführt. Im Mittelalter stand die Leichenverbrennung sogar unter Todesstrafe.

Freidenker stören sich am Auferstehungsglauben
Mitte des 18. Jahrhunderts bemühten sich die Freidenker, in Europa die Leichenverbrennung (Kremation) wieder einzuführen. Mit der Kremation wollten sie sich bewusst vom Glauben an die Auferstehung distanzieren. Damit die Leichenverbrennung zuerst in der Politik und später dann auch von der allgemeinen Gesellschaft akzeptiert wurde, brachten die Freidenker Argumente wie Hygiene, Platzmangel, Bestattungs-Kosten, Wachsleichen etc. ins Spiel.

Der Kreislauf der Natur und der moderne Mensch
Heute wollen sich manche naturbezogene Menschen kremieren lassen, um mit ihrer Asche einem Baum als Nahrung zu dienen. Andere wiederum lassen ihre Asche in einen Fluss streuen, damit sie auch nach ihrem Tod Teil eines ewigen Kreislaufes bleiben können. Wiederum andere Menschen lassen sich mit dem trügerischen Gedanken kremieren, mit der Kremation der Auferstehung zum Gericht zu entgehen, falls es doch noch einen Gott gäbe.

Die Bibel spricht von Ganzkörperbestattung
Die Bibel redet fast nur von „begraben, Begräbnis, Grab, Gruft oder Verwesung“. Nur wenige Male spricht sie von Leichenverbrennung, und wenn sie das tut, dann immer in Verbindung mit Gericht. Vom Mann Gottes, „Moses“, heisst es in 5.Mose 34,6: „Der Herr begrub ihn in einem Tal bei Bet-Peor in Moab.“ Im Blick auf die Auferstehung steht in 1. Korinther 15,44 Folgendes geschrieben: „Es wird gesät ein natürlicher Leib, es wird auferweckt ein geistlicher Leib.“

Bestattungsart: Ausdruck des Glaubens
Wie die Geschichte nachweist, ist die Bestattungsart auch immer ein Ausdruck des Glaubens und der Weltanschauung der Gesellschaft. So wie eine Gesellschaft glaubt, so geht sie auch mit ihren Toten um. Im Judentum und Islam wird seit jeher die Ganzkörperbestattung praktiziert. Auch im Christentum wurde bis vor gut hundert Jahren fast ausschliesslich die Ganzkörper-Bestattung praktiziert. Bei den Heiden hingegen war die Leichenverbrennung schon immer die übliche Bestattungsart, so auch im ehemals heidnischen Europa.
Mit dem Erlass von Karl des Grossen im Jahre 786 wurde die Leichenverbrennung verboten. Als Grund für den Erlass wurden der götzendienerische Ursprung der Leichenverbrennung und ihre Nichtvereinbarkeit mit dem Christentum angegeben. In der Folge wurde im christlichen Europa die Feuerbestattung jahrhundertelang abgelehnt.

Zeugnis vom Glauben an die Auferstehung
Die Geschichte der Erd- und Feuerbestattung lehrt uns, dass wer einen festen Glauben an die Bibel und durch sie auch eine innere Überzeugung von der Auferstehung der Lebenden und Toten hat, wird auch in seinem letzten Akt auf Erden das machen wollen, was Gott uns durch sein Wort mitteilt. Mit einer Erdbestattung kann ein Mensch sicher sein, dass er damit dem Wort Gottes nicht widerspricht. Zugleich gibt er mit der Erdbestattung ein Zeugnis seines Glaubens an die Auferstehung Jesu Christi sowie an die erste und zweite Auferstehung der Toten ab, die erste Auferstehung der Gläubigen zum ewigen Leben und die zweite Auferstehung der Ungläubigen zum Gericht. Auferstehen müssen alle, ob es ihnen passt oder nicht. Wohl dem, der an der ersten Auferstehung teilhat.

Erdbestattung aus ökologischer Sicht
Im Durchschnitt benötigt eine Kremation rund 300 kWh Energie. Und da allein in der Schweiz pro Jahr rund 50 000 Personen kremiert werden, werden dazu rund 15‘000‘000 kWh Energie benötigt. Das entspricht in etwa dem Bedarf an elektrischer Energie einer Kleinstadt. Folglich stellt sich aus ökologischer Sicht die Frage, ob man diese Energie der Natur zu liebe doch nicht besser den lebenden Menschen zur Verfügung stellen würde, als dass man damit die Toten verbrennt.

Verfügen Sie ihre Erdbestattung jetzt
Heute ist an vielen Orten die Kremation der Regelfall geworden. Das heisst, wenn nichts anderes verfügt wurde oder von Familienangehörigen verlangt wird, wird kremiert. Deshalb empfiehlt der Verein für Erdbestattung und Persönlichkeitsschutz (VE+P), dass jeder, der erdbestattet sein möchte, dies auch verfügt. Verfügungsformulare und eine Anleitung zum Verfügen kann beim Sekretariat, Postfach 16, 8514 Bissegg gratis bestellt werden oder unter der Internetadresse www.ve-p.ch heruntergeladen und ausgedruckt werden.

Th. B.
Sekretariat VE+P
Postfach 16
8514 Bissegg